Liebe Gartenfreunde,
in letzter Zeit häufen sich die Anfragen an uns als Vorstand: Wird Kirschlorbeer bald auch in Deutschland verboten? Diese Frage kommt nicht von ungefähr. In der Schweiz soll ab dem 1. September 2024 ein Vermarktungsverbot für diese Pflanze in Kraft treten. Doch was bedeutet das für unsere Gärtnerinnen und Gärtner?
Bislang gibt es keine konkreten Hinweise darauf, dass auch in Deutschland ein Verbot für Kirschlorbeer bevorsteht. Dennoch ist es wichtig, sich über die Problematik dieser Pflanze bewusst zu werden. Kirschlorbeer zählt zu den stark invasiven Arten, die sich aggressiv ausbreiten können und heimische Pflanzen verdrängen. Insbesondere in naturnahen Gärten und öffentlichen Grünflächen kann dies zu ökologischen Problemen führen.
Das geplante Vermarktungsverbot in der Schweiz zeigt jedoch, dass das Bewusstsein für die Problematik des Kirschlorbeers wächst. Diese Pflanze kann nicht nur die Biodiversität beeinträchtigen, sondern auch allergische Reaktionen hervorrufen. Daher ist es ratsam, bereits jetzt über alternative Pflanzen nachzudenken, die den Kirschlorbeer ersetzen können.
Die Problematik des Kirschlorbeers erstreckt sich nicht nur auf seine invasive Natur, sondern auch auf die toxischen Eigenschaften seiner Beeren. Die Beeren des Kirschlorbeers enthalten cyanogene Glycoside, welche beim Zerkauen in Verbindung mit Enzymen im Magen zu Blausäure umgewandelt werden können. Dieser Prozess wird als Cyanogenese bezeichnet und kann bei Verzehr zu schweren Vergiftungen führen.
Die cyanogenen Glycoside des Kirschlorbeers gehören zu den cyanogenen Verbindungen, die in verschiedenen Pflanzen vorkommen und eine potenzielle Gefahr für Mensch und Tier darstellen. Insbesondere Kinder und Haustiere sind gefährdet, da sie die Beeren oft aus Neugierde kosten könnten.
Aus diesem Grund ist es nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus gesundheitlicher Sicht ratsam, auf den Kirschlorbeer zu verzichten und stattdessen auf alternative Pflanzen zurückzugreifen. Diese sollten nicht nur die ästhetischen Ansprüche erfüllen, sondern auch unbedenklich für Mensch und Tier sein.
Für Kleingärtnerinnen und Kleingärtner bietet sich eine Vielzahl von Alternativen an, die nicht nur attraktiv aussehen, sondern auch weniger invasiv sind. Statt Kirschlorbeer können beispielsweise heimische Sträucher wie Schneeball, Liguster oder Weißdorn gepflanzt werden. Diese bieten ebenfalls Sichtschutz und Nahrung für heimische Tiere, ohne die ökologische Balance zu gefährden.
Es ist wichtig, dass Gartenliebhaberinnen und -liebhaber frühzeitig über die Problematik invasiver Pflanzen informiert sind und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Auch wenn ein Verbot für Kirschlorbeer in Deutschland derzeit nicht in Sicht ist, sollten wir verantwortungsbewusst handeln und zu Pflanzen greifen, die unsere heimische Natur unterstützen und schützen.
Euer Vorstand